Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2024
Der klassische Joint ist die im Freizeitbereich gängigste Art, Cannabis zu konsumieren. Aber was ist, wenn man gar nicht raucht? Anlässlich des Weltnichtrauchertages der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 31. Mai 2024 klärt Grünhorn über Alternativen zum traditionellen Rauchen von Cannabis auf.
In Deutschland greift jeder vierte Erwachsene regelmäßig zur Zigarette1. Obwohl die Zahlen seit einigen Jahren rückläufig sind, liegen sie noch immer im zweistelligen Millionenbereich. Tabakrauch enthält Stoffe, von denen viele giftig und krebserregend sind, schädigt fast jedes Organ im Körper und ist eine Hauptursache für Herzerkrankungen, Schlaganfälle, andere Gesundheitsprobleme und frühzeitige Todesfälle2. Der Effekt eines Joints mit Tabak auf die Lunge kann durch tiefere Inhalation und Größe bis fünf Mal3 dem Effekt einer Zigarette entsprechen. Umso wichtiger ist es, auch für den kürzlich legalisierten Cannabiskonsum alternative Konsummethoden kennenzulernen. Für Nichtraucher wie Michael L. aus München, der auf eine Cannabistherapie angewiesen ist, enorm wichtig: „Ich kombiniere Blüten, die er im Vaporizer verdampft, und Cannabisextrakte. Im Gegensatz zum Inhalieren der getrockneten Blüten wirken diese ähnlich wie Retard-Medikamente länger und bringen mich als Schmerzpatienten besser durch die Nacht.“
Gesundheitsschutz steht im Vordergrund
Der diesjährige Weltnichtrauchertag steht unter dem Motto „Schutz der Kinder vor dem Einfluss der Tabakindustrie“. Auch für Grünhorn steht der Jugend- und Gesundheitsschutz an erster Stelle: „Wie Karl Lauterbach im Rahmen der Legalisierungsdebatte betont hat, geht es darum, den Schwarzmarkt auszutrocknen und Jugendliche zu schützen“, sagt CEO und Gründer der Grünhorn Gruppe, Stefan Fritsch. Medizinisches Cannabis wird unter kontrollierten Bedingungen hergestellt. Die Reinheit der Produkte sorgt dafür, dass Nutzer genau wissen, was sie konsumieren, ohne das Risiko von Verunreinigungen. „Medizinisches Cannabis unterliegt dabei strengen Qualitätsstandards und Grenzwerten, die für jede Charge geprüft werden. Verunreinigungen durch Haarspray, Blei oder Schimmel, wie bei Schwarzmarkt-Cannabis, werden damit ausgeschlossen.“
Laut Dr. rer. nat. Nadine Herwig, Leiterin der Grünhorn Academy, gibt es moderne Methoden, die deutlich weniger gesundheitsschädlich für Konsumentinnen und Konsumenten sind als das Rauchen. Zwar ermögliche der Konsum über die Lunge eine schnelle THC-Aufnahme, was für Schmerzpatient:innen von Vorteil sein kann, jedoch mit dem Risiko, dass beim Verbrennen einerseits Cannabinoide und Terpene zerstört werden und andererseits giftige Substanzen aus der Verbrennung in die Lunge gelangen. „Die schonenderen und gleichzeitig einfacheren Alternativen sind Verdampfen, Extrakte und Kapseln”, so Dr. Herwig. Auch eine Zubereitung von Tee oder Butter zum Herstellen von Speisen aus den decarboxylierten Cannabisblüten ist möglich. Sogenannte „Edibles“ wie z.B. Kaubonbons mit THC-Zugabe sind bislang in Deutschland noch nicht legal.
Cannabisextrakte & Kapseln
Extrakte, Kapseln und Pumpsprays werden aus kontrollierten medizinischen Cannabisblüten unter Pharmabedingungen hergestellt, etwa mittels Ethanol-Extraktion in Glaskolben. Laut der pharmazeutischen Empfehlung für die Cannabis-Therapie sind Extrakte vorzuziehen, da diese nicht über die Lunge inhaliert werden müssen und zum jetzigen Wissensstand für gesunde Menschen völlig unschädlich sind. Für Extrakte, die man tropfenweise einnimmt, braucht man keine Hilfsmittel wie Feinwaagen und Verdampfer. Mithilfe der Dosieraufsätze oder Spritzen mit Milliliter-Anzeige kann man Extrakte leicht dosieren. Die Einnahme in der Öffentlichkeit ist diskret ohne Dampf. Extrakte bieten eine langsamere Wirkstoffaufnahme nach der Verstoffwechselung in der Leber. Das THC wirkt also nicht so plötzlich, dafür länger (ca. 5 Stunden), was etwa zur Behandlung von chronischen Erkrankungen von Vorteil sein kann. Eine personalisierte Therapie durch die Auswahl von passenden Extrakten mit genauem CBD- / THC-Gehalt und Terpenen ist möglich. Ein Nachteil ist der verzögerte Wirkeintritt nach ca. 20 bis 40 Minuten. Der Preis ist im Vergleich zu Blüten höher, wobei moderne Extraktionsmethoden zukünftig zu immer preiswerteren Extrakten führen werden. Innovative Methoden ermöglichen eine präzisere Kontrolle über den Extraktionsprozess und führen zu einer höheren Ausbeute an Cannabinoiden und Terpenen. Lange Zeit war dies nicht möglich und Extrakte hatten keine oder kaum Terpenbestandteil
Verdampfen / „Vapen“
Um getrocknete Cannabisblüten mit Hilfe von „Vaporisatoren“ zu verdampfen, zerkleinert man sie mit einem sogenannten „Grinder“, einer Kräutermühle. Dann füllt man eine Kammer im Gerät mit zerkleinerten Blütenteilen ohne Tabakzugabe und erhitzt diese kontrolliert über den Temperaturregler. Beim Verdampfen bei der Idealtemperatur von 200 Grad Celsius entstehen keine schädlichen Verbrennungsprodukte, die bei herkömmlichem Rauchen freigesetzt werden. Dies reduziert das Risiko für Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs. Einige Kassen erstatten in der Cannabistherapie die beiden Verdampfer-Modelle “Volcano Digit” und “Mighty Medic” von Storz und Bickel. Voraussetzung ist, dass zuvor die Therapie mit Cannabisblüten genehmigt wurde. Die erwünschten Inhaltsstoffe (Terpene und Cannabinoide) bleiben besser erhalten als beim Rauchen. Vaporizer verwerten Cannabis effizienter, da sie die Möglichkeit bieten, bei verschiedenen Temperaturen zu verdampfen, um das Maximum an Wirkstoff und Terpenen herauszubekommen. Ein Nachteil ist, dass Vapen eine kürzere Wirkdauer gegenüber Extrakten hat (ca. 2 Stunden).
Quellen:
1 https://de.statista.com/themen/150/rauchen/#topicOverview
2 https://de.statista.com/themen/150/rauchen/#topicOverview
3 https://www.sciencedaily.com/releases/2007/07/070731085550.htm