Grünhorn äußert sich kritisch zu den Aussagen von Gesundheitsministerin Warken – Patientinnen und Patienten verdienen Respekt, keine Vorverurteilung
Leipzig, 28. Mai 2025. Die Grünhorn Gruppe, Deutschlands größter Anbieter im Bereich medizinisches Cannabis, weist die jüngsten Äußerungen von Bundesgesundheitsministerinn Nina Warken entschieden zurück. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hatte die Ministerin die Zahl der Cannabis-Verordnungen mit mutmaßlichem Missbrauch in Verbindung gebracht und sprach von einer „Rauschdroge“, deren Online-Verschreibung zu leicht zugänglich sei.
„Wer versucht, Medizinalcannabis zu politisieren, nimmt die Bedürfnisse vieler Patientinnen und Patienten nicht ernst, gefährdet deren medizinische Versorgung und stellt die Anwendung einer wirksamen Therapieoption auf fahrlässige Art und Weise erneut in Frage“, erklärt Stefan Fritsch, Gründer und Geschäftsführer der Grünhorn Gruppe. „Solche pauschalen Aussagen greifen zu kurz und werden weder der Komplexität medizinischer Therapien noch der Lebenssituation vieler Patientinnen und Patienten gerecht.“
Medizinisches Cannabis ist Teil der Regelversorgung
Seit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes im April 2024 hat sich die Versorgung für viele kranke Menschen verbessert, denen Standardtherapien nicht helfen können. Die Herausnahme aus dem Betäubungsmittelgesetz hat Hürden abgebaut, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat 16 Facharztgruppen zur Verschreibung ohne Genehmigung zugelassen. Allein Grünhorn hat im Jahr 2024 über 73.000 Patientinnen und Patienten versorgt.
„Die steigende Zahl der Verordnungen ist nicht etwa ein Zeichen von Missbrauch, sondern Ausdruck einer Entstigmatisierung und Normalisierung der Cannabistherapie“, so Fritsch. „Unsere Patientinnen und Patienten sind vielfach austherapiert, viele leiden unter chronischen Schmerzen, Spastiken oder therapieresistenter Übelkeit. Für sie ist Cannabis keine Ausweichlösung, sondern oftmals der erste funktionierende Behandlungsweg, und zwar ohne die heftigen Nebenwirkungen starker Opioide, wie sie in der Schmerztherapie eingesetzt werden.“
Ministerin widerspricht eigenen Ansprüchen
Besonders irritierend ist für das Unternehmen der Widerspruch zur bisherigen öffentlichen Haltung der Ministerin. Warken hatte bei ihrem Amtsantritt angekündigt, alle Beteiligten im Gesundheitssystem fair behandeln zu wollen. Die jüngsten Aussagen zeugen aus Sicht der Grünhorn Gruppe jedoch vom Gegenteil: „Die pauschale Diskreditierung einer ganzen Patientengruppe und Branche steht im Widerspruch zu jedem Versprechen fairer Politik“, sagt Fritsch.
Kretschmer mahnt zur Differenzierung
Wie eine sachliche Auseinandersetzung gelingen kann, zeigte kürzlich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bei einem Besuch der Grünhorn Gruppe. Während er sich weiterhin kritisch zum privaten Gebrauch äußert, warb er ausdrücklich für die Unterstützung des medizinischen Bereichs. Kretschmer erklärte: „Der Markt für medizinisches Cannabis besitzt hohes Potenzial für chronisch kranke Menschen. Die Verwendung von medizinischem Cannabis kann langfristig helfen, Symptome von Betroffenen zu lindern.“ Dem Ministerpräsidenten zufolge gelte es, Regelungen zu schaffen, die den Einsatz von medizinischem Cannabis langfristig ermöglichen und dessen Entwicklung vorantreiben.
Versorgungssicherheit braucht verlässliche Politik
Fritsch mahnt: „Was Patientinnen und Patienten brauchen, ist Sicherheit. Sicherheit im Zugang, in der Beratung, in der Qualität und auch in der politischen Haltung.“ Die Aussagen der Gesundheitsministerin drohen aus Sicht des Unternehmens genau diese Sicherheit zu gefährden. Auch werde mit der Unterstellung eines weitverbreiteten Missbrauchs das politische Fundament des aktuellen Gesetzes infrage gestellt und damit auch die Arbeit ihres Vorgängers Karl Lauterbach, der sich für Entbürokratisierung und Versorgungssicherheit eingesetzt hatte.
„Wir laden Frau Warken herzlich ein, sich persönlich ein Bild von unserer Arbeit zu machen. Ministerpräsident Kretschmer hat diesen Weg bereits gewählt“, sagt Fritsch. „Ein direkter Dialog mit Patientinnen und Patienten kann helfen, ein umfassenderes Verständnis zu gewinnen. Wir stehen dafür jederzeit gerne zur Verfügung.“