Grünhorn-Patientenbefragung zeigt, die Hälfte der Arbeitgebenden unterstützen ihre Mitarbeitenden
Mehr als die Hälfte (53 %) aller Patientinnen und Patienten in einer Cannabistherapie werden von ihren Arbeitgebern unterstützt, sofern sie offen über ihre Therapie sprechen. Überwiegend durch regelmäßige Gespräche, aber auch finanziell oder betriebsärztlich. Das zeigt der dritte Teil der Grünhorn-Patientenbefragung, mit über 2.200 Teilnehmenden.
53 Prozent aller Arbeitgebenden unterstützen ihre Mitarbeitenden bei deren Cannabistherapie. Demnach führen neun von zehn regelmäßige Gespräche mit ihren Angestellten, 16 Prozent unterstützen sie betriebsärztlich, sieben Prozent räumen die Zeit und Möglichkeit ein, die Medikation während der Arbeitszeit einzunehmen. Weitere zehn Prozent tragen sogar ganz oder zum Teil die Kosten der Therapie.
Gleichzeitig gilt jedoch: Nur 25 Prozent der Teilnehmenden informieren ihre Arbeitgebenden über die Cannabistherapie. 54 Prozent gaben an, dies nicht zu tun. 21 Prozent haben keine Arbeitgebenden. Allerdings hatte bereits der zweite Teil der Studie gezeigt, dass unter den Cannabispatientinnen und -patienten nur 15 Prozent arbeitssuchend (3,6 %) beziehungsweise nicht erwerbsfähig (10,5 %) sind. So gehören zu den Befragten auch Selbstständige (10,1 %), Rentnerinnen und Rentner (5,5 %), Studentinnen und Studenten (4 %) und selbst Arbeitgebende (1,7 %).
Dr. Nadine Herwig, Leiterin der Grünhorn Academy, der Aufklärungs- und Weiterbildungsplattform von Grünhorn, die die Befragung durchführte: „Es ist nachvollziehbar, dass infolge der Stigmatisierung über die Hälfte nicht den Mut haben, offen mit den Arbeitgebenden über die Therapie zu sprechen. Das ist sehr schade, denn in vielen Fällen ist es gerade die Cannabistherapie, die ein Arbeitsleben erst möglich macht.“
Für den dritten Teil der Grünhorn-Patientenbefragung wurden die Angaben von insgesamt 2.240 Teilnehmenden ausgewertet. Neben Fragen zur Menge der verwendeten Blüten sowie Dauer und Veränderung der Dosierung sollte angegeben werden, ob die Kosten für Cannabis durch die Krankenkasse übernommen wurden, ob Arbeitgebende über die Therapie informiert seien und ob beziehungsweise wie sie ihre Unterstützung anbieten.