In einer Zeit, in der die Legalisierung von Cannabis in Deutschland neue Chancen eröffnet, setzt Grünhorn bei einem Treffen mit politischen Entscheidungsträger:innen Impulse für die wirtschaftliche Stärkung Sachsens.
Der sächsische Politiker, Jurist und gebürtige Leipziger, Wolfram Günther (Bündnis 90 / Die Grünen), betonte bei seinem Unternehmensbesuch bei Grünhorn die Bedeutung lokaler Wertschöpfung in seiner Heimatstadt: „Mein Interesse sind die Chancen der Wertschöpfung in Sachsen. Je mehr sich Firmen hier verankern, desto eher bekommt man eine wirtschaftlich solide Grundstruktur hin.“ Als Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft ist der stellvertretende Ministerpräsident für zentralen Themen der regionalen Entwicklung verantwortlich. Dr. Ulrike Böhm, Vorsitzende der Grünen und Landtagsdirektkandidatin, sowie Ärztin in der Rechts- und Suchtmedizin, hob bei dem Treffen die Notwendigkeit hervor, die medizinische Gemeinschaft einzubinden: „Man muss die Ärztinnen und Ärzte ins Boot holen – sie sind seit der Legalisierung stark überfordert.“
Grünhorns CFO, Sven-Roger von Schilling, unterstrich die Bedeutung der im April erfolgten Entnahme von Medizinalcannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten in der Debatte: „Dies ist der wichtigste Punkt der Teil-Legalisierung, obwohl er medial im Vergleich zum Freizeitkonsum wenig beachtet wird. Es hat die Verschreibung erheblich vereinfacht und die Zahl der Neupatienten im Juni verzehnfacht, was zu einer Marktverschiebung geführt hat.“
Skalierung der Cannabis-Branche in der Region
Ein zentrales Thema des Treffens waren aufgrund der enormen Nachfrage die Skalierungsmöglichkeiten der Cannabisbranche. Expert:innen der Grünhorn Gruppe diskutierten mit Wolfram Günther und Dr. Ulrike Böhm die Herausforderungen eines hochregulierten Marktes. Ein bedeutender Engpass besteht darin, dass nur Apotheker und Apothekerinnen oder PTAs unter Apothekeraufsicht Cannabisblüten abfüllen dürfen.
In Deutschland fehlen allerdings rund 81 Prozent1 der Apotheken qualifizierter Nachwuchs. Der Mangel an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt behindert das Wachstum der medizinischen Cannabis-Branche in Sachsen und in Deutschland. Ein Lösungsvorschlag könnte die Erteilung von Ausnahmegenehmigungen darstellen. Hier könnte die sächsische Industrie eingebunden werden, um gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium innovative Lösungen zu erarbeiten. Weiterhin wurde die Notwendigkeit betont, Cannabis-spezifisches Wissen in die universitäre Ausbildung zu integrieren, um dringend benötigte Fachkräfte für die Region auszubilden und die wirtschaftliche Stärke weiter auszubauen.
Ein disruptiver Ansatz, um dem Problem des Mangels an Apothekerinnen und Apothekern gerecht zu werden, war die Einführung einer teilautomatisierten Cannabis-Abfüllung in der Grünhorn Apotheke. Unter fachkundiger Aufsicht werden dabei bis zu 60 Gläser pro Minute behutsam befüllt, wobei die höchsten Qualitätsstandards gewährleistet bleiben. Mit der Möglichkeit, die Grammzahl für häufig verordnete Sorten einzustellen und den bereits stark ausgelasteten Mitarbeitenden Arbeit abzunehmen, bringt diese Lösung erhebliche Effizienzgewinne. Grünhorn setzt sich weiterhin für die wirtschaftliche und regulatorische Weiterentwicklung der Cannabis-Branche in Sachsen ein und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
1 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/apotheken-leiden-erheblich-unter-fachkraeftemangel-148135/